Nachdem bereits 2 Riesenslalomrennen vom Samstag (St. Englmar) in den Beinen steckten, ging es für 4 Rennläufer am frühen Sonntag weiter mit den Bayerwald-Meisterschaften auf der Weltcup-Strecke am Arber.

Um 9:30 Uhr startete der Riesenslalom auf der kompakten, harten Piste bei strahlend blauem Himmel. Gleich im Anschluss sollte umgebaut werden und um 11:30 Uhr dann der erste Durchgang im Slalom beginnen.

4 Rennen an einem Wochenende sind schon anspruchsvoll, aber 2 unterschiedliche Disziplinen an einem Tag, waren auch technisch und eine Herausforderung.

Der Riesenslalom startete im Steilhang mit gleich 5 anspruchsvoll drehenden Toren auf schlagigem Untergrund, die hoch angefahren werden mussten. Hauptkriterium der Strecke war, früh bei der Kompression vor der Karlswelle dran zu sein, um dem nachfolgenden Schwung die notwendige Richtung für das verdeckte Tor dahinter zugeben.

Ab dann wurde der Kurs ein wenig direkter und es galt viel Tempo aus dem Steilhang bis ins Ziel mitzunehmen, bzw. die letzten 3 Tore unbedingt in Position zu fahren.

Die Strategie nach der Besichtigung war klar, jetzt musste der Plan noch umgesetzt werden. Überwindung und Mut waren gefragt.

Das große Starterfeld mit 139 Teilnehmern war- wie üblich bei Rennen des Skiverbands Bayerwalds- sehr stark besetzt, auch mit vielen Starter/innen aus dem angrenzenden Tschechien.

Als erste Starterin vom SC Großberg ging Julia Wolf mit einem beherzten Start und sofortigem Positionsfahren auf die Strecke. Sie kämpfte bei den ersten 3 Toren um die besichtigte Linie, bis es sich nicht mehr ausging. Am vierten Tor kam sie wegen zu starker Innenlage und dem daraus resultierenden Innenskifehler zu Sturz. Julia fuhr zwar unverletzt weiter, jedoch war die Zeit futsch. Sie sollte nicht die Einzige bleiben. Letztendlich war sie trotz Sturz auf dem 9.Platz.

Kurz darauf ging Timo Mann an den Start. Nach einem explosiven Start meisterte er kontrolliert aggressiv den Steilhang und kam gut durch die Kompression über die Karlswelle. Danach machte er Tempo im unteren Teil und ließ seine Skier auf Zug laufen. Er erreichte Rang 5 im Riesenslalom in seiner großen Altersklasse von 11 Jungs.

Etwas später startete Andreas Wolf in den Kurs. Überrascht von der Wellblechpiste, die sich inzwischen im Steilhang gebildet hatte, konnte die gewünschte hohe Linie nicht umgesetzt werden. Bei den stark verschlagenen Skiern galt es, einen Sturz zu vermeiden und den Steilhang zu überstehen, wenn auch verjagt von der gewünschten Linie. An der Kompression war die Linie dann endlich passend und es wurde wieder Tempo Richtung Ziel aufgenommen. Schließlich erzielte er den 3.Platz.

Letzter Starter des SC Großberg war Vitus Wick in der U18. Das Herz in die Hand nehmend, startete er mit viel Aggressivität in den Steilhang, in dem bereits mehrere Stürze erfolgt waren. Er erwischte nach dem zweiten Tor einen heftigen Schlag, der seine Skibindung öffnete und Vitus in das 3.Tor katapultierte. Ohne Ski und 20m tiefer, war ein Zurücksteigen nicht mehr möglich. Er schied aus. Zum Glück blieb auch er unverletzt.

Anschließend musste es schnell gehen, da wir ja noch unsere Sachen am Riesenslalomstart hatten, der Slalom jedoch bereits zur Besichtigung gesteckt war.

So besichtigten wir- auch ein Novum- gleich in Riesenslalomausrüstung den Slalom und eilten dann zum Materialwechsel.

Der Slalomkurs war fair, aber eng gesteckt. Das hieß viel Schnellkraft zwischen den Toren, was bei zunehmender Altersklasse durchaus an die konditionelle Grenze führte.

Der anfangs stark drehende Kurs führte durch eine Haarnadel über ein weiteres drehendes Stück zu einer Dreiervertikalen. Danach gab es noch einen langen Schwung (Banane) und zwischen den Drehtoren noch weitere 2 Haarnadeln, bevor man das Ziel erreichte.

Bei nach wie vor traumhaft mildem Wetter mit strahlendem Sonnenschein und besten Pistenbedingungen, startete um 11:30 Uhr der erste Durchgang im Slalom.

Nach zeitlich sehr begrenztem Einfahren mit den kurzen Slalom Skiern, ging wieder Julia Wolf als unsere erste Läuferin an den Start.

Mit kontrolliert aggressiver Fahrt, jedoch sehr eng an den Toren, boxte sich Julia technisch sauber durch den Kurs. Dadurch konnte Sie auch einige Ihrer Kontrahentinnen der größten Altersklasse -mit 13 Mädels aus dem Bayerwald und Tschechien- hinter sich lassen. Es fehlte nur ein wenig der Zug durch den Schwung, der bei der Ausfahrt das Tempo mitnehmen sollte.

Timo startete kurz darauf sehr offensiv in den Kurs. Eng und mit viel Zug, kämpfte er sich technisch stark, teilweise auf letzter Rille durch die Vertikalen und setzte in seiner Altersklasse mit der zweitbesten Zeit im 1.DG erst einmal eine Duftmarke bei seinen Gegnern.

Als Nächster war Andreas Wolf am Start. Mit den engen Radien kämpfend, wurde der Lauf kontrolliert angreifend, mit der drittbesten Zeit in seiner AK absolviert. Die geforderte Schnellkraft war eine Challenge.

Wie auch schon am frühen Morgen, ging Vitus Wick als Letzter unserer Mannschaft an den Start. Nach dem Motto „jetzt erst recht“ startete Vitus nach dem Ausscheiden im Riesenslalom nun in den Slalomkurs. Leider ließ er sich überrascht durch den engen Torabstand stark nach hinten drücken, kämpfte um die richtige Linie, verlor den Druck auf der Schaufel und kam nach einem Hänger zu Sturz. Er konnte den Lauf jedoch mit Zeitverzögerung fortsetzen. Nach unten hin kam er wieder in seinem Rhythmus und beendete ebenfalls den 1.Durchgang.

Für Durchgang 2 wurde der Kurs nicht umgesteckt, was die letzte Hoffnung in einen weiteren Torabstand zerschlug. Jedoch die befürchtete schlagige Eispiste hielt sich einigermaßen in Grenzen.

In umgekehrter Reihenfolge je Altersklasse starteten alle 4 Großberger Athleten in den 2. Durchgang und versuchten nochmal alles umzusetzen, was sie sich vorgenommen hatten. So konnten sich fast alle im 2. Durchgang verbessern.

Leider hatte Timo, alles riskierend bei seinem Kampf um Platz 2 einen Hänger. Nach bis dahin sehr guter Fahrt, wurde er knapp auf Platz 3 zurückgeworfen. Vitus erlangte ebenfalls den 3. Platz.

Julia kann auf Ihren 8.Platz in dieser starken Altersklasse stolz sein. Andreas erzielte den 4. Platz im Slalom.

Nach einem sehr langen Tag und einem insgesamt sehr intensiven Rennwochenende, waren nun alle froh endlich aus den Skischuhen zu kommen.

aw

Die Ergebnisse im Überblick und Bilder vom Tag sind wie immer unten angefügt.

Riesenslalom:

AKRangNameDG1DG2Gesamtzeit
U14w9.PlatzJulia Wolf39,32
39,32
U14m5.PlatzTimo Mann30,00
30,00
H413.PlatzAndreas Wolf32,22
32,22
U18mDNFVitus Wick


Slalom:

AKRangNameDG1DG2Gesamtzeit
U14w8.PlatzJulia Wolf36,7336,231:12,96
U14m3.Platz Timo Mann31,0332,651:03,68
U18m3.PlatzVitus Wick41,0132,991:14,00
H414.PlatzAndreas Wolf35,7735,081:10,85